Es herrschte Stille, als Möbius – überzeugend verkörpert von Eric Teubner – in seinem Schlussmono-log die vermeintlich radioaktive Erde fallen ließ und von der Bühne abging, bevor großer Applaus aufbrandete. Vor mehr als 250 Zuschauern präsentierte dort nämlich der Q1-Literaturkurs in der letz-ten Woche zweimal Dürrenmatts tragische Komödie „Die Physiker“ im Atrium des Heriburgs.

Der Salon des Irrenhauses „Les Cerisiers“, einziger Ort der Handlung, wurde dazu mit Bauzäunen ein-gerahmt, so dass sich dieser für die weiteren zwei Physiker und eigentlichen Geheimagenten Newton (Christian Rademacher) sowie Einstein (Greta Schumacher) immer mehr zu einem Gefängnis ent-puppte. Denn die leitende Chefärztin Frl. Dr. von Zahnd, in ihrer Arroganz und zunächst nicht abseh-baren Verrücktheit wunderbar gespielt von Lea Rumpler, hatte für deren Isolation gesorgt, um selbst mittels Möbius‘ wissenschaftlicher Erkenntnisse die Weltherrschaft zu erlangen. So nahm der begehr-te Physiker für immer Abschied von seiner Familie und konnte auch die groteske Figur des Inspektor Voß (Victoria Hüwe) trotz Ermordung einer dritten Krankenschwester nicht von einer Verhaftung überzeugen.

„Ich bin sehr stolz auf die schauspielerische Leistung meiner Schüler und Schülerinnen“, resümierte die Regie führende Katharina Bonin nach der ideenreichen Inszenierung ihres Kurses. Wer noch einen kleinen Eindruck von diesem Stück erhalten möchte, sei herzlich zum Kulturabend der Schule am Mittwoch, den 3. Juli, ab 18:30 Uhr eingeladen, an dem der Literaturkurs noch einmal eine Szene darbieten wird.

 

• Literatur
• Aktuelles