Seit 1998 unterstützt das Heriburg-Gymnasium in Zusammenarbeit mit dem Yennenga-Förder-verein Burkina Faso e.V. im Rahmen eines Partnerschaftsabkommens Hilfsprojekte in Burkina Faso (Westafrika). Vor Ort werden diese Projekte koordiniert und betreut von dem Verein ATTous-Yennenga, einer staatlich anerkannten Nicht-Regierungsorganisation. In Koudougou und in der Hauptstadt Ouagadougou wurden Ausbildungszentren (CFIAM) errichtet, in denen Mädchen in traditionell Männern vorbehaltenen Berufen ausgebildet werden.
Folgende Projekte werden zurzeit von uns unterstützt:
Als Bernard Zongo, der Vorsitzende von ATTous-Yennenga, 1997 in Koudougou mit dem Ausbildungsprojekt "Zweiradmechanikerin" begann, mussten er und seine Mitarbeiter wie auch die angehenden Mechanikerinnen gegen tief sitzende Vorurteile in der Bevölkerung ankämpfen, denn Frauen in diesem Berufsfeld hatte es bis zu dem Zeitpunkt in Burkina Faso nicht gegeben. Somit widersprach das Projekt allen Traditionen! Heuteist die Arbeit von ATTous-Yennenga so erfolgreich und anerkannt, dass Bernard Zongo ein staatlicher Verdienstorden verliehen wurde: Seit März 2008 ist er "Chevalier de l’Ordre du Mérite Burkinabè".
Im September 1998 trat der Partnerschaftsvertrag zwischen ATTous-Yennenga und dem Heriburg-Gymnasium in Kraft. Seitdem organisierte unsere Schule acht Sponsorenläufe, zwei Trödelmärkte und zahlreiche kleine Spendenaktionen, so dass insgesamt mehr als 150.000 € eingenommen wurden. Dieses Geld trug dazu bei, dass über 200 junge Frauen ihre Ausbildung erfolgreich beenden konnten: Lehrer und Ausbilder konnten bezahlt, notwendiges Unterrichtsmaterial angeschafft und die Absolvierung kostenpflichtiger Praktika in Betrieben ermöglicht werden.
Im Rahmen einer Kursfahrt, im Rahmen mehrmonatiger Praktika nach dem Abitur, im Rahmen regelmäßiger Arbeitstreffen haben einige Lehrer und Schüler des Heriburg-Gymnasiums im Laufe der letzten Jahre die Projekte besucht und konnten sich von der gelungenen Hilfe zur Selbsthilfe überzeugen.
Bernard Zongo war im Sommer 2009 zum dritten Mal Gast an unserer Schule und informierte die Schulgemeinde über die laufenden Projekte. Kurze Vorstellung des Projektes. |
(G. Kunze)
28.09.2020 - In Anbetracht der erfolgreichen Arbeit im Bereich der Berufsausbildung hat der Staat Burkina Faso unserer Partnerorganisation ATTous-Yennenga ein Gelände in Ouagadougou zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, hier ein zweites Zentrum (CFIAM) zu gründen, um das Angebot von Ausbildungsplätzen zu vergrößern.
Im neuen CFIAM wird in drei Sparten ausgebildet werden: Schneiderei, Automechanik und Schweißtechnik. Insgesamt wird es 70 Ausbildungsplätze geben […]. Seit seiner Gründung hat ATTous-Yennenga ausschließlich Mädchen ausgebildet; das neue Zentrum wird ein centre mixte sein, also allen Geschlechtern offen stehen.
Die Bau- und Einrichtungsmaßnahmen werden im Laufe des Monats November abgeschlossen sein, so dass anschließend 70 Jugendliche ihre Ausbildung beginnen können. […]
Zur konkreten Zielgruppe des neuen Ausbildungszentrums gehören sozial und finanziell benachteiligte Jugendliche aus Ouagadougou mit eingeschränkter Schulbildung. ATTous-Yennenga bietet ihnen die Möglichkeit, sich im Rahmen einer beruflichen Ausbildung (Dauer: drei Jahre) so zu qualifizieren, dass sie einen Arbeitsplatz finden und ihren Lebensunterhalt eigenständig bestreiten können. (Quelle: G. Kunze)
09.06.2016 - Die Themen "Finanzielle Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Frau" sowie "Berufliche Gleichstellung" sind auf der Tagesordnung der afrikanischen Parlamente offensichtlich weit oben angesiedelt.
Während ihres Aufenthaltes in Burkina Faso besuchte die Präsidentin der Nationalversammlung Namibias, Margaret Natalie Mensah Williams, in Begleitung ihres burkinischen Amtskollegen Salifou Diallo am 06.06.2016 das CFIAM in Ouagadougou, um sich über die dortige Ausbildungssituation von Mädchen zu informieren.
Jede Frau müsse, so Williams, die Möglichkeit bekommen, einen Beruf zu erlernen und ihre Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt einzubringen. Sie forderte die Mädchen auf, für ihre Ausbildung zu kämpfen und sich von Widerständen nicht entmutigen zu lassen. Laut Williams sollten sich andere afrikanische Länder das CFIAM zum Vorbild nehmen.
Für Diallo leistet das CFIAM durch die Ausbildung in technischen Berufen beispielhafte Arbeit für die Förderung von Mädchen: Über 80% der Absolventinnen haben einen Arbeitsplatz. Die duale Form der Ausbildung (Arbeit und Unterricht) müsse in Burkina Faso weiter verbreitet werden.Der Parlamentspräsident versicherte, dass Parlament und Regierung darauf hinarbeiten werden, das CFIAM bei seiner Arbeit zu begleiten – in Übereinstimmung mit dem 5-Jahresprogramm des Staatspräsidenten zur Entwicklung des Landes.
Zum Abschluss des Besuches wies Bernard Zongo, der Leiter des CFIAM, auf den sozialen Charakter der Einrichtung hin: Insbesondere Mädchen aus sozioökonomisch schwierigen Verhältnissen seien die Zielgruppe. Er sprach die Hoffnung aus, dass sich die finanzielle Situation des CFIAM verbessern werde, so dass noch mehr Mädchen ausgebildet werden könnten.
Quellen: sidwaya/ le pays
11.04.2016 - Burkina Faso startete am 31.März ein anspruchsvolles Programm zu einer besseren Wasserversorgung im ganzen Land. Ziel ist es, bis im Jahr 2030 die Versorgungsmängel zu beheben, jeder und jedem den Zugang zu Trinkwasser zu garantieren und die Abwasserprobleme zu lösen.
Im Rahmen dieses Programms sollen 115 neue Brunnen gebohrt (Kosten: 8,9 Mrd. FCFA = 13,5 Mio. EUR) und 42 einfache Wasserversorgungsanlagen installiert (3,2 Mrd. FCFA = 4,9 Mio. EUR) werden. Außerdem werden in Ouagadougou 91 weitere Brunnen gebohrt.
Bei der Realisierung des Programms wird Burkina Faso von der französischen Agentur für Entwicklung, Deutschland und der Weltbank unterstützt.
Quelle: NL 59 der DBFG
Anm.: Mit der Finanzierung der Brunnenbohrung im CFIAM Koudougou haben wir einen sinnvollen Beitrag zu diesem Programm geleistet.
Dank einer Zuwendung von „engagement global“ an Yennenga e.V. und mit Hilfe von Spendengeldern auch des Heriburg-Gymnasiums kann dieses Projekt realisiert werden. Voraussichtlich noch im November 2015 wird mit dem Bau des Brunnens begonnen.
Das Ausbildungszentrum liegt in einem infrastrukturell kaum erschlossenen Wohngebiet am Stadtrand von Koudougou. Dort leben überwiegend die Auszubildenden mit ihren Familienangehörigen. In unmittelbarer Nähe des CFIAM befinden sich eine kleine Krankenstation und ein Entbindungsheim.
Zurzeit wird das benötigte Trinkwasser einem mehrere Kilometer entfernten – den Anforderungen an Qualität und Quantität nur bedingt genügenden – Brunnen entnommen und muss mit hohem Zeit- und Kraftaufwand in Kanistern/ Fässern transportiert werden.
Mit der Anlage eines Brunnens im CFIAM steht nicht nur den Auszubildenden und Mitarbeitern den ganzen Tag über (von 07.00 bis 17.00 Uhr sind sie im Zentrum) sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Sie können darüber hinaus für ihre Familien Wasser mitnehmen. Das Entbindungsheim und die Krankenstation sowie sämtliche Bewohner des Viertels können den Brunnen ebenfalls nutzen.
Informationen zum Ablauf des gescheiterten Putsches sind zu finden unter:
Newsletters Nr. 43 - 49 der DBFG
Das CFIAM in Ouagadougou, das nicht weit vom neuen Regierungsviertel liegt, hat am 05.10. die Arbeit wieder aufgenommen. Wegen Schießereien sowie Zusammenstößen von Putschisten und Anhängern der Zivilregierung in unmittelbarer Nähe wurden die Tätigkeiten im Ausbildungszentrum kurz nach Beginn der Unruhen (Mitte September) eingestellt.
Anfang Januar 2015 sind 17 junge Frauen (4 Zweiradmechanikerinnen und 13 Schneiderinnen) in Anwesenheit regionaler Honoratioren nach Abschluss ihrer Ausbildung im CFIAM Koudougou offiziell entlassen worden. Wegen der politischen Übergangsphase im Anschluss an die Entmachtung des Präsidenten Blaise Compaoré fand die Entlassfeier erst einige Wochen nach Ende der Prüfungen statt.
Nach diversen Reden und Grußworten, der Zeugnisübergabe sowie der Auszeichnung der Jahrgangsbesten wurde die Feier durch musikalische Beiträge von Rovane (Videoclip 1, Videoclip 2) beide Lieder thematisieren die Ausbildung von Frauen in technischen Berufen) und Sketche der Absolventinnen aufgelockert. Im Rahmen einer Modenschau und einer Verkaufsausstellung konnten die frisch examinierten Schneiderinnen zeigen, wie erfolgreich ihre Lehrzeit war. Die Feier fand ihren Ausklang mit der traditionellen Baumpflanzung: ein Baum vom 9. Jahrgang Zweiradmechanik und ein Baum vom 2. Jahrgang Schneiderei.
Betreuungsmaßnahmen durch das CFIAM und Mikrokredite sollen den Absolventinnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt und die bevorstehende Existenzgründung erleichtern.
In Coesfeld gingen rund 700 Schülerinnen und Schüler des Heriburg-Gymnasiums am 21.05.2014 an den Start, um Geld für Projekte von ATTous-Yennenga zu erlaufen. Der Erlös dieser Läufe hat in wesentlichem Maße dazu beigetragen, dass die bisherige Ausbildung im CFIAM Koudougou (Zweiradmechanik und Schneiderei) sowie im CFIAM Ouagadougou (Schneiderei) so erfolgreich verlaufen konnte.
Bei diesem sechsten Sponsorenlauf (seit 1999) wurden mehr als 7.500 Kilometer zurückgelegt; insgesamt ist ein Betrag von über 15.000 € zusammengekommen. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die zu diesem hervorragenden Ergebnis beigetragen haben.