Etwas wagemutig war es schon, sich ausgerechnet an einem Streiktag der GDL mit dem Zug nach Dortmund zu trauen. Tatsächlich fuhren die Züge aber auf die Minute pünktlich und waren nicht einmal gerappelt voll.

Zu dieser kleinen Reise hatte uns ein schon lange gehegter Exkursionswunsch gebracht. Nachdem die Vorabiklausuren geschafft waren, wollten wir als LK eine gemeinsame Aktion starten. Inhaltliches Ziel der Exkursion war die Wiederholung von einigen auch abiturrelevanten Themen am Raumbeispiel Dortmund.

Der Exkursion voraus ging somit die Vorbereitung von standortbezogenen Referaten ebenso wie die komplette Exkursionsplanung. Frau Bökenbrink hatte darauf verwiesen, dass das Gegenstand des Geographie-Curriculums sei, und so mussten wir den kompletten Tag durchstylen.

Zugegebenermaßen haben wir dabei festgestellt, dass es wirklich „chilliger“ ist, wenn man sich um das ganze planerische Drumherum im Vorhinein nicht kümmern muss.

Unsere Reise begann zum Themenschwerpunkt „Dortmund als Verkehrsknoten“. Gerade am Bahnhof angekommen, ging es somit auch schon mit dem ersten Referat los und die Bedeutung Dortmunds als zentraler nationaler Knotenpunkt mit einer langen historischen Bedeutung und einer Verknüpfung zahlreicher verschiedener lokaler, regionaler, überregionaler und sogar internationaler Verkehrswege wurde schnell klar.

Als nächstes steuerten wir die Thier-Galerie an, wo wir aber nicht wirklich zum Shoppen waren, sondern die Konversion des ehemaligen Brauereistandortes, Standortfaktoren und die funktionale Ausstattung des Citybereichs einer Stadt thematisierten. Das rief sogar Interesse beim Center-Security-Personal hervor, allerdings eher dahingehend, dass wir die von uns für die Referate okkupierten Treppen doch mal freimachen sollten.

Es folgten Rundgänge durch die Innenstadt, um auf den Spuren Dortmunds als mittelalterliche Stadtgründung zu wandeln. Aufgrund der ausgeprägten Kriegszerstörungen und der städtebaulichen Überplanung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wird Dortmunds mittelalterlicher Charakter nicht so offenkundig wie in anderen Städten, aber wenn man ein bisschen genauer hinschaut, erkennt man doch viele diesbezügliche Merkmale.

Letzte Standorte waren der Phönix-See und das Industriekultur-Areal Phönix-West. Hier werden der Strukturwandel und die damit einhergehende Prozesse auf engem Raum ganz deutlich spürbar. Wo einst Plackerei in den Stahlhütten an der Tagesordnung und die Luft schlecht war, wohnen nun gut betuchte Menschen und erholen sich Menschen aus der ganzen Stadt. Was für eine krasse Veränderung in nur wenigen Jahrzehnten.

Und auch wenn wir doch ziemlich viel laufen mussten und das Wetter suboptimal war, war die Exkursion doch ein voller Erfolg. Wir haben einiges wiederholt, manches neu gelernt und gemeinsam einen schönen Tag verbracht – insgesamt eine gelungene Verknüpfung des Angenehmen mit dem Nützlichen.

 

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