Als Europaschule liegt es nahe, sich verstärkt um Kontakte ins europäische Ausland zu bemühen. Seit einigen Wochen gibt es ein starkes Interesse des Instituto de Enseñanza Secundaria „La Minilla“ in Las Palmas, mit dem Heriburg – Gymnasium eine auf zunächst zwei Jahre angelegte Schulpartnerschaft zu beginnen. Die spanische Schule, die eine öffentliche Schule ist und zum einheimischen Abitur (Bachillerato) führt und daneben noch einen berufsbildenden Zweig hat, bietet auch Deutsch an, das in den Jahrgängen 7 bis 10 unterrichtet wird. Hintergrund für das Interesse an einem Kontakt mit dem Heriburg – Gymnasium ist, dass Frau Eva Freisfeld, aktuell Referendarin für Spanisch und Kunst am Heriburg, im vergangenen Jahr als Sprachassistentin an dieser Schule tätig war und nach wie vor gute Kontakte zu „ihrer“ alten Schule und zu ihrer Deutschlehrerin, Frau María Rosalía Santos Riesco, hat.
Diese Schulpartnerschaft soll im Rahmen des Comenius – Programms realisiert werden. Das bedeutet, dass die gemeinsamen Aktionen (z.B. gegenseitige Besuche der Schülerinnen und Schüler) durch die EU finanziert werden. Für die Genehmigung eines solchen Vorhabens ist es notwendig, bei den nationalen Agenturen für EU – Bildungsprogramme (in Deutschland ist das der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz) aufwändige Anträge zu stellen, die dann in beiden Ländern genehmigt werden müssen.
In der letzten Schulwoche vor Weihnachten brachen nun Frau Freisfeld und Herr Schönberger zu einem offiziellen Vorbereitungsbesuch nach Spanien auf. Der Empfang in Las Palmas durch Frau Santos und den Schulleiter, Herrn Marcos Eloy Morales, sowie der gesamte Aufenthalt waren ausgesprochen herzlich und die Arbeitsatmosphäre sehr intensiv und ergiebig, so dass am Ende ein umfangreicher, fast 30 Seiten starker Antrag mit einem schon sehr detaillierten Programm fertig gestellt werden konnte, der dann bis zum 21. 2. 2012 in Spanien und Deutschland eingereicht wird. Ganz offensichtlich erkennbar war die große Freude bei den Kolleginnen und Kollegen sowie auch bei den Schülerinnen und Schülern, ihre ehemalige Kollegin bzw. Lehrerin wiederzusehen.
Die ehemaligen Deutschschülerinnen von Frau Freisfeld
Für beide Lehrkräfte war es sehr eindrucksvoll zu erleben, dass sich viele Kollegen/innen des Instituto „La Minilla“ mit guten Ideen in das Projekt einbringen wollen, was ebenso für die Kolleginnen und Kollegen des Heriburg gilt, so dass die Schulpartnerschaft für beide beteiligten Schulen, vor allem aber für die beteiligten Schülerinnen und Schüler einen hervorragenden Beitrag zur „Interkulturellen Bildung“ leisten könnte.
Bei der Bearbeitung des Antragsformulars: Eva Freisfeld, Wilfried Schönberger, Rosalía Santos (Deutschlehrerin), Eloy Morales (Schulleiter La Minilla)
Als Abrundung des Besuchs standen auch die Besichtigung der Altstadt von Las Palmas (Kathedrale, Haus des Kolumbus) sowie ein Ausflug zum Vulkan Bandama und in den botanischen Garten auf dem Programm, so dass sich Frau Freisfeld und Herr Schönberger von den landschaftlichen Schönheiten der Insel und den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Las Palmas ein Bild machen konnten. Auch hier lässt sich sagen, dass es für unsere Schülerinnen und Schüler sicher ein besonderes Erlebnis sein wird, einige Tage in Familien der spanischen Schülerinnen und Schüler auf Gran Canaria verbringen zu können.
Ausflug zur Caldera de Bandama (Vulkan) Innenhof der Casa de Colón (Kolumbushaus)
Am 23.12. kehrten beide Vertreter des Heriburg - Gymnasiums nach Deutschland zurück – mit einigem Optimismus, dass die angestrebte Schulpartnerschaft als Comenius – Projekt genehmigt und im kommenden Schuljahr zustande kommen wird.
Nach den umfangreichen Vorarbeiten bei unserem Besuch in Spanien ist nun der Antrag auf Einrichtung einer Comenius – Schulpartnerschaft mit dem Instituto La Minilla in Las Palmas auf den Weg gebracht worden. Dafür musste bei der nationalen Agentur für die Comenius – Programme in Bonn sowie bei der Bezirksregierung in Düsseldorf der Antrag auf Spanisch und auf Deutsch eingereicht werden. So haben Frau Freisfeld und Herr Schönberger in den letzten Wochen intensive Übersetzungsarbeit geleistet, um die spanische Fassung ins Deutsche zu übertragen. Gleichzeitig wurde der Antrag von der spanischen Schule auch bei deren nationaler Agentur in Madrid eingereicht.
Der Antrag enthält Aussagen über die konkreten Ziele der Schulpartnerschaft wie auch über die geplanten Aktivitäten. Um nur einige anzuführen, die beim Zustandekommen der Partnerschaft realisiert werden, seien genannt: gegenseitige Besuche von Schülerinnen und Schülern in Las Palmas und Coesfeld (10 Tage), Internetprojekte (eTwinning), Austausch von Informationen über die beiden Schulen sowie Materialien zu landestypischen Bräuchen, Liedern und Literatur. In diese Aktivitäten werden Schülerinnen und Schüler, aber auch eine ganze Anzahl an Kolleginnen und Kollegen eingebunden sein. Das Interesse an und die Bereitschaft zu einer Teilnahme sind auf beiden Seiten sehr groß. Im Frühsommer werden wir Bescheid erhalten, ob der Antrag erfolgreich war. Dazu ist nötig, dass beide nationale Agenturen, die spanische wie die deutsche, zustimmen. Eine Genehmigung bedeutet auch, dass über die EU in umfangreichem Maße Gelder zur Verfügung gestellt werden, mit denen die Kosten des Projekts (also zum Beispiel die Schüleraustausche) finanziert werden können.
Unabhängig von einer solchen Genehmigung wird Frau Freisfeld aber im Kunstunterricht der Klasse 7 und der Einführungsphase schon einmal mit einem Projekt, dem Daily Painting, beginnen. Dabei geht es darum, dass Schülerinnen und Schüler auf kleinformatigen Tafeln täglich Bilder von unserer Schule gestalten, die dann fortschreitend ein facettenreiches Bild unserer Schule entstehen lassen. Jeden Tag wird ein neues Bild auf der Homepage der Schule veröffentlicht und auch der spanischen Schule über das Internet zugänglich gemacht. Gleichzeitig können diese Kunstwerke auch in unserer Schule gezeigt werden.
Nun heißt es, Daumen drücken und hoffen, dass die Schulpartnerschaft zustande kommen kann. Sie wäre ein sehr wichtiger Baustein in unserem Programm als Europaschule.
Frau Freisfeld und Herr Schönberger mit dem Antrag zur Schulpartnerschaft.