Woher bekommen wir in Zukunft unseren Strom? Womit werden wir unsere Autos und Bahnen antreiben? Wie schaffen wir es, energetisch nachhaltig und ohne fossile Brennstoffe zu leben? Mit diesen Fragen befassen sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer des Heriburg-Gymnasiums in Coesfeld (NRW) im Rahmen eines Erasmus+-Projektes gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Griechenland und Großbritannien.

1. Warum nehmen wir am CIRO-Projekt teil?
Das Heriburg-Gymnasium in Coesfeld möchte mit dem CIRO-Projekt die wichtigen Fragen des Klimaschutzes und des Hoffnungsträgers Wasserstoff in die Schule bringen und Schülerinnen und Schüler zu umweltbewussten, verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern erziehen, von denen manche im Rahmen des CIRO-Unterrichtes hoffentlich eine berufliche Perspektive im Bereich der erneuerbaren Energien und des Wasserstoffs entdecken.
2. Wer macht sonst noch mit?
Das Projekt wird federführend vom spanischen Unternehmen ARIEMA ENERGÍA Y MEDIOAMBIENTE S.L., einem Unternehmen auf dem Feld von Brennstoffzellentechnologie und Energiespeicherung, geleitet. Der britische Partner CYBER COACH SMART LTD - EMILE EDUCATION entwickelt ein digitales Lernspiel, das CIRO-City heißen wird. Aus Griechenland nimmt CRES (Zentrum für erneuerbare Energien) teil. Neben dem Heriburg nehmen noch zwei Schule aus Spanien teil, unsere Partnerschule in Huelva und eine Schule in Madrid.
3. Was bedeutet Erasmus+?
Das CIRO-Projekt wird mit EU-Mitteln in Höhe von 235.000 Euro aus dem Programm Erasmus+ gefördert. Erasmus+ ist das Programm der Europäischen Union für Bildung, Jugend und Sport. Es fördert insbesondere Partnerschaften, die sich mit dem Erwerb von Fähigkeiten und Schlüsselkompetenzen im digitalen Wandel beschäftigen. Das Programm soll die Kooperation unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern, damit diese voneinander lernen und miteinander die Zukunft Europas gestalten.
Für die Schulen ermöglicht die Finanzierung durch die EU Spielräume für Beschaffungen, die im normalen Schulhaushalt nicht möglich wären. Zum Beispiel hat das Heriburg-Gymnasium Elektrolysekits und digitale Messgeräte zur CO2-Messung beschafft, die auch langfristig in anderen Unterrichten Anwendung finden können.
4. Welche Projektschritte fanden statt?
Das Projekt war auf drei Jahre angelegt und lief in drei Phasen ab. In 2019 wurden zunächst wurden neue und zum Teil interaktive Unterrichtsmaterialien zu Energiegewinnung und Klimawandel entwickelt. Bei einem einwöchigen Projekttreffen beim griechischen Partner CRES (Zentrum für erneuerbare Energien) verabredeten die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen aus Spanien und Deutschland, die Unterrichtseinheiten im CIRO-Projekt in fünf Module zu fassen. Für jedes Modul wurden Ideen für Experimente und Unterrichtsprojekte gesammelt und formuliert. Die Materialien wurden auf einer Moodle-Plattform veröffentlicht und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Januar 2020 waren die Partner in Coesfeld und haben die Planung des finalen Wettbewerbes in Spanien vorangebracht. Leider kam danach die Coronakrise und der Zeitplan wurde völlig durcheinandergewirbelt. Die eigentlich geplante Reise des ersten CIRO-Kurses nach Spanien wurde zunächst verschoben und dann doch abgesagt. So fand der abschließende CIRO-Wettbewerb im Mai 2021 leider nur digital statt. In diesem Wettbewerb stellten die Heriburger in zwei Gruppen ihre Projektideen vor und nach einer munteren Woche im Computerraum stand die Gruppe mit Vorschlägen für die Gebäudesaniereung als Sieger fest. Details zum Wettbewerb finden sich im Artikelarchiv (siehe unten). Die Abschlussveranstaltung des Projektes ist dann leider aufgrund von Corona ebenfalls ins Wasser gefallen, aber im Sommer 2021 konnte der Abschlussbericht der Europäischen Union vorgelegt werden.
5. Was lernen die CIRO-Schüler im Unterricht?
Im Schuljahr 2019/2020 ist ein erster Wahlpflichtkurs aus 11 Schülerinnen und Schülern des Jahrganges 8 gebildet worden, der zwei Jahre an den CIRO-Themen arbeitete. Im folgenden Schuljahr gingen 13 Schüler:innen der 8 an den Start. Der Unterricht läuft in Modulen:
1. Klimawandel und Nachhaltigkeit
2. Erneuerbare Energien
3. Energiespeichersysteme
4. Integration von Wasserstoff mit erneuerbaren Energiesystemen
5. Anwendungen von Wasserstofftechnologien Die Kurse arbeiten drei Stunden in der Woche im Chemieraum des Gymnasiums unter Leitung der Lehrerin für Chemie und Englisch, Christine Uphues. Zunächst werden mit digitalen Messgeräten und CO2-Sensoren Verbrennungsexperimente vorgenommen, um den anthropogenen (d.h. menschgemachten) Treibhauseffekt zu erarbeiten. Dann werden die herkömmlichen Möglichkeiten zur Stromgewinnung (z. B. Kohlekraftwerke) mit den modernen, erneuerbaren Energien verglichen. Mit Experimenten zu den erneuerbaren Energien werden Grundlagen geschaffen, um den Bedarf nach Speicherung durch grünen Wasserstoff zu erkennen. Der zweite CIRO-Kurs besuchte dann zum Beispiel auch ein Windrad um sich vor Ort mit dieser Technik vertraut zu machen (siehe Archiv). Eine Garage voll von Spielzeugautos mit Brennstoffzelle wurde angeschafft, damit die Technik der Brennstoffzelle verstanden werden kann. Ein großes Solarpanel treibt einen Hoffmanschen Wasserzersetzungsapparat an, um die Erzeugung von grünem Wasserstoff zu zeigen. Knallgasproben zeigen den Schüler:innen dann eindrucksvoll, dass Energie im Wasserstoff steckt. Der hauseigene 3D-Drucker wurde benutzt, um ein Modell der Vorgänge in einer Brennstoffzelle zu erstellen.
6. Wie wird im CIRO-Unterricht gearbeitet?
Im CIRO-Unterricht wird experimentiert, recherchiert, präsentiert, gebastelt, entwickelt und und und. Wir arbeiten die CIRO-Module durch und erkunden viele Facetten der erneuerbaren Energien und der Brennnstoffzellentechnologie.
7. Arbeitssprache Englisch!
Die Arbeitssprache im Heriburger CIRO-Kurs ist Englisch, um die Kommunikation mit den anderen Schulen zu ermöglichen und für den Wettbewerb in der 3. Phase sprachliche Grundlagen zu legen. Das neue Fach bietet damit eine sinnvolle Erweiterung des bilingualen Zweiges der Europaschule in die Naturwissenschaften. Für die Schülerinnen und Schüler bietet es die Chance zu erleben, dass man für naturwissenschaftliches Arbeiten Englisch braucht, und dass es auch nicht so schwer ist, wie sie vielleicht befürchten (Der Bunsenbrenner heißt im Englischen bunsen burner).
8. Was ist der CIRO-Wettbewerb?
Die letzte Phase des Projektes gipfelt in einen Wettbewerb, bei dem die Schülerinnen und Schüler ihre kreativen Potenziale voll entfalten werden. Dieser Wettbewerb findet aufgrund der Coronakrise nun wohl erst im Frühjahr/Sommer 2021 in Huelva (Spanien) statt. Hoffentlich kann er vor Ort stattfinden und muss nicht virtuell sein.
Die Aufgabe für die Schüler wird es sein, innovative Konzepte zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung klimaschädlicher Energieformen in den jeweiligen Heimatstädten zu entwickeln. Dabei wird es für die Heriburger um die Frage gehen: Wie soll unsere Heimatstadt Coesfeld in Zukunft aussehen? Wie verändern wir unser Schulgebäude, damit unser CO2-Fußabdruck gemindert wird?
Die Probleme sollen nach Möglichkeit mit Antworten aus dem Bereich Wasserstofftechnologie gelöst werden. Es werden jeweils zwei Gruppen jeder teilnehmenden Schule ihre Ideen und Visionen gegenüberstellen und vergleichen. Eine Fachjury wird die Gewinner ermitteln. In den Folgejahren soll der Wettbewerb weiterentwickelt und für andere Teilnehmer geöffnet werden.
9. Wofür steht der Name CIRO?
Benannt ist das Ciro-Projekt nach dem Ingenieur Cyrus Smith aus Jules Vernes "Roman Die geheimnisvolle Insel".

Der Visionär nimmt in diesem Roman aus dem Jahr 1877 eine Zukunft vorweg, die ohne fossile Brennstoffe auskommt und deren Kraftstoff das Wasser ist: “Ich bin davon überzeugt, meine Freunde, dass das Wasser dereinst als Brennstoff Verwendung findet, dass Wasserstoff und Sauerstoff, die Bestandteile desselben, zur unerschöpflichen Quelle der Wärme und des Lichtes werden, mit einer Kraft, die die der Kohle weit übertreffen wird.”

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