Das aktuelle jüdische Leben durch in Deutschland lebende jüdische Menschen kennen lernen, das ist die Idee hinter dem Projektangebot Meet a Jew. Wer Jüdinnen und Juden schon mal persönlich getroffen hat, ist weniger anfällig für Stereotype und Vorurteile und weiß, dass es viel mehr Themen gibt, über die wir miteinander sprechen können, als über Antisemitismus, die Shoah oder den Nahostkonflikt.
Die persönliche Begegnung zwischen Mascha (24) und Lisa (18) von Meet a Jew und dem Heriburger Geschichte Zusatzkurs Q2 am 1.10.21 erlaubte ganz individuelle Einblicke in die Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland. Dabei stand eben nicht primär die Geschichte im Vordergrund, sondern der lebendige Alltag von Jüdinnen und Juden heute. Durch Begegnungen und Gespräche wie dieses gelingt es das oft abstrakte Bild von „den Juden“ in unserer Gesellschaft aufzubrechen und eine Vielzahl von authentischen jüdischen Gesichtern und Perspektiven kennen zu lernen. Ein persönlicher Austausch bewirkte hier, was hundert Bücher nicht leisten können. Ziel war und ist es miteinander, statt übereinander zu reden! Nach dem Treffen zeigten sich sowohl die Vertreterinnen von Meet a Jew als auch die beteiligten Schüler:innen und Herr Wulf beeindruckt von dem intensiven und sehr positiven Austausch. Alle Erkenntnisse aus diesem tollen Gespräch werden in unsere Projektarbeit im Zusatzkurs Geschichte einfließen.
Der Zusatzkurs der Q2 nimmt an dem Projekt "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" des LWL-Medienzentrums teil. Dabei entdecken wir jüdisches Leben im eigenen Ort und dokumentieren unsere Ergebnisse in kreativen Medienprodukten. Bei der inhaltlichen Recherche werden wir u.a. von unseren Partnern vor Ort, dem Stadtmuseum Das TOR und dem Stadtarchiv Coesfeld unterstützt. So erstellen wir momentan z.B. Padlets (digitale Mindmaps und Zeitleisten), ein eBook und Interviews mit Historiker:innen und der Bürgermeisterin Coesfelds zu jüdischem Leben gestern und heute in Coesfeld.
Tom Wulf