Gespannt hörten die Schülerinnen und Schüler der 9a dem Zeitzeugen Johann Penner zu, als er über sein Aufwachsen und Leben im kommunistischen Kasachstan erzählte. Im Rahmen des Ost-West-Konflikts, der in der 9. Klasse im Fach Geschichte behandelt wird, bereiteten die Schülerinnen und Schüler Fragen vor, die sie persönlich am Leben im Kommunismus interessieren: Beispielsweise wurde gefragt, welche Rolle der Kommunismus in der Schule spielte, welche persönlichen Einschränkungen Herr Penner erlebte, warum und wie seine Familie 1980 nach Deutschland übersiedeln konnte, ob und welche Gehalts- und Besitzunterschiede er in seiner Umgebung wahrnahm und wie er auf sein Aufwachsen nun zurückblickt.
Herr Penner beantwortete diese und weitere Fragen mit vielen Anekdoten und Beispielen. So erzählte er von langen Wartezeiten auf einen Autokauf, von kalten Wintern, von kommunistischen Wappen und Liedern in der Schule und vor der Angst vor amerikanischer Spionage und dem Ausbruch eines Krieges und vor der anfänglichen Überforderung von der Warenauswahl in deutschen Supermärkten.
Ebenso berichtete er von einigen Schwierigkeiten: Einige Male eckte er in der Schule an, unter anderem aufgrund seiner religiösen Überzeugungen. Ob er dennoch Freunde in der Schule hatte, fragte eine Schülerin. „Meine Mitschüler waren alles meine alten Spielkameraden aus dem Dorf, da spielten ideologische Unterschiede keine Rolle. Freundschaften und Beziehungen sind doch überall gleich wichtig, egal was man glaubt oder nicht glaubt.“ Mit diesen ermutigenden Worten endete der spannende Austausch mit Herrn Penner.