Wir, der Q1 Englischkurs von Frau Erdal, hatten vergangene Woche die Möglichkeit, Fragen, die sich innerhalb der Unterrichtsreihe India ergeben haben, an die Inderin Seema Sheoran aus Mumbai zu stellen. Verschiedene Gruppen hatten hierzu Fragen zu vier Themenbereichen vorbereitet: Arrangierte Ehen, Religion und Feste, Kastensystem sowie das Leben in Slums.

Zum Thema Religion und Feste erfuhren wir sehr viel. So erzählte Frau Sheoran uns Vieles über das indische Frühlingsfest, das Holi-Festival. Sie erläuterte den Ursprung des Festes und dass das Bewerfen mit Farben, das ursprünglich die Aufhebung der Kasten symbolisieren soll, heute aber hauptsächlich der Unterhaltung diene. Die Farben an sich haben hier keine weitere Bedeutung. Auch Muslime feiern dieses Fest häufig mit, obwohl es ursprünglich ein Fest der Hindus ist.

Im weiteren Verlauf fragten wir sie auch, wie es mit den arrangierten Ehen in Indien sei. Daraufhin berichtete uns Frau Sheoran, dass diese Ehen zwar von den Eltern arrangiert werden, die zukünftigen Ehepartner jedoch ein Mitspracherecht bei der Wahl des Partners/der Partnerin hätten. Sie glaubt, dass noch immer 80% der Ehen von den Eltern arrangiert werden, da dies zur Tradition gehört. Viele junge Männer finden es sogar gut, wenn ihre Eltern sie bei der Partnersuche unterstützen, denn sie selbst haben wenig Gelegenheit sich mit Mädchen oder jungen Frauen zu unterhalten und sind daher viel zu schüchtern und unerfahren. Frau Sheoran selbst findet allerdings, dass man nur aus Liebe heiraten sollte und entschied sich gegen eine arrangierte Hochzeit. Sie heiratete einen deutschen Mann, obwohl ihre Eltern zunächst enttäuscht darüber waren. Viele Frauen werden bei solch einer Entscheidung von der Familie nicht mehr akzeptiert, da sie gegen die Tradition verstoßen. Dies war bei Frau Sheoran zum Glück nicht der Fall. Für solch eine Entscheidung muss man in Indien jedoch gut gebildet sein, damit man unabhängig sein kann. Ansonsten ist man auf einen Mann angewiesen. Frauen werden dann häufig in eine höhere Kaste verheiratet, was unser nächstes Thema war.

In Indien gibt es ein sogenanntes Kasten-System. Ursprünglich sollte dies die Berufshierarchie symbolisieren. Heute wird man jedoch an dem Reichtum der Familie gemessen, in die man hineingeboren wird und dies ist dann der Rang der Person in der Gesellschaft. Wir wollten in dem Interview erfahren, inwieweit dieses Kastensystem heute noch von Bedeutung ist. Frau Sheoran berichtete, dass dies in den Städten mittlerweile lockerer gesehen wird. Menschen unterschiedlicher Kastenzugehörigkeit leben problemlos miteinander. Abgesehen von der obersten Schicht (Brahmins). Diese haben ein Problem mit der untersten, nicht zugehörigen Schicht (Harijans), welche niedrige Arbeiten verrichten. Frau Sheoran ist der Ansicht, dass dieses Thema in Indien ein Tabuthema ist. So ist es auch unhöflich jemanden zu fragen, zu welcher Kaste er gehöre.

Unser letztes Thema waren die Slums in Indien. Frau Sheoran selbst besuchte in ihrem Leben schon viele Slums und findet den Zustand dort erschreckend und grausam. Überall liegt Müll herum und es ist sehr unhygienisch. Trotzdem sind die Menschen, die dort leben, glücklich, da sie ihr Leben akzeptiert haben und keinen sozialen Druck verspüren. Sie berichtete, dass es nahezu unmöglich sei aus diesem Leben herauszukommen, obwohl verschiedene NGOs den Menschen dort helfen. Die Menschen aus den Slums werden von der Gesellschaft zwar nicht verachtet, aber sie dürfen nicht in dem gleichen Restaurant essen, wie zum Beispiel die Mittelschicht. Mittlerweile verfügen einige Slums allerdings über Schulen, wenn auch schlecht ausgerüstet, und Wasserleitungen, was ein enormer Fortschritt ist. Ebenfalls neu für uns war die Information, dass in den Slums ein enormer Schwarzmarkt u.a. mit Leder betrieben wird, weshalb überall tote, aufgeschnittene Tiere liegen.

Uns hat dieses Gespräch äußerst gut gefallen, da wir Themen, die wir im Englischunterricht besprochen haben, vertiefen konnten und wertvolle Zusatzinformationen eines Insiders erhalten konnten. Darüber hinaus war es interessant zu erfahren, wie eine Inderin ihre Gesellschaft sieht. Sowohl mit ihren Ausführungen als auch mit ihrer freundlichen und offenen Art, auch auf sehr persönliche Fragen zu antworten,  hat sie viel zu einem besseren Verständnis der indischen Kultur beigetragen.
Das Skype Interview war nur eine von vier „Stationen“ in dieser Doppelstunde. Ein weiteres Highlight – zumindest für die Mädchen – war das Anprobieren von indischen Saris. Mit Hilfe eines YouTube Videos wurden einige von uns echte „Wickelexperten“, wie man auf den Photos unschwer erkennen kann.

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