Am zweiten Samstag unseres Aufenthaltes haben wir offiziell unser 30-jähriges Jubiläum gefeiert: Zu dem Ganztagesprogramm waren die stellvertretende Schulleiterin des Immac, der französischen Schule, Frau Soula, sowie die jetzigen den Austausch leitenden Kollegen, Frau Le Jeune, Frau Vierhaus, Herr Lebkücher und Herr Krampe dabei, sowie die Kollegen, die den Austausch gegründet, entwickelt und viele Jahre geleitet haben: Herr Kunze und Frau Arnolds mit Kollegen beider Schulen, die jahrzehntelang mit viel Begeisterung unseren Austausch unterstützt haben. Der Tag wurde zunächst mit einer Weinprobe in einem alten Sandsteingewölbe an der Loire begonnen, anschließend lud die Schule zu einem gemütlichen Essen. Der Tag klang aus mit einer Wanderung an der Loire.
Bedauerlicherweise wurden wir abends von den Meldungen über die Attentate in Paris überrascht. Die Schüler in den Familien fühlten sich aber sicher, Laval ist von Paris 300km entfernt. In den Familien wurde am folgenden Sonntag ausgiebig über die Ereignisse gesprochen.
Am Montagmorgen konnten wir im Rahmen unseres Unterrichts die Vorfälle eingehend thematisieren; um 12 Uhr gab es für die ganze Schule eine Schweigeminute, die ja auch am Heriburg stattgefunden hat. Alle Ausflüge für französische Schüler wurden annulliert, jedoch konnten wir als deutsche Gruppe am selben Morgen mit Genehmigung des Schulleiters das Musée Tatin in der Nähe von Laval besichtigen.
Auch die Besichtigung und die Führung durch die alten Schlossgemäuer des Lavaller Schlosses am Dienstagmorgen und die Besichtigung der Kunstaustellung von Henri Rousseau im Schloss waren möglich.
Am Nachmittag waren wir im Europa-Haus, es liegt direkt gegenüber des Immac auf der anderen Mayenne-Seite. Dort wurde die Bedeutung Europas anhand eines Europa-Quiz und eines deutsch-französischen „loto européen“ verdeutlicht: Wie profitieren Jugendliche heute tagtäglich von den Errungenschaften der Europäischen Union?
Der Mittwochmorgen war unserem Projekt gewidmet: Der „Carambolage“: Deutsche und Franzosen begegnen sich. Die Schüler haben in Deutschland typisch Deutsches fotografiert und in Frankreich aus ihrer Sicht typisch Französisches und diese Fotos für eine Collage verwandt. Die Ausstellung ist jetzt im Foyer des Heriburg zu sehen.
Am Donnerstagmorgen konnten alle Schüler noch einmal in Kleingruppen am französischen Unterricht teilnehmen: Im Deutschunterricht der Seconde (entspricht der Einführungsphase) z.B. konnten sie die Flüchtlingssituation in Deutschland darstellen, diese Ereignisse waren für die französischen Oberstufenschüler spannend und unerwartet zugleich.
Nach einem tränenreichen Abschied, aber mit der Vorfreude auf den Gegenbesuch ging es am Freitagmorgen um sieben Uhr früh Richtung Coesfeld. Die Reiseroute führte nun wegen des Ausnahmezustands nicht über Paris, sondern über Rouen. Die Grenzkontrolle an der französisch-belgischen Grenze war streng und langwierig, doch schließlich waren wir mit einer halbstündigen Verspätung wieder daheim.
In den nächsten Tagen werden wir erfahren, ob der Rückbesuch unserer französischen Freunde Ende Januar möglich ist. Wenn die Fahrt dann nicht genehmigt wird, würde sie auf die beiden Wochen vor den Osterferien verlegt. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit ihnen.